7. September 2019 Jakob Gruber

Übungsnachmittag 2019

Bereits seit einigen Jahren findet im September statt der Herbstübung ein großer Übungsnachmittag an einem Samstag statt. Bei diesem Highlight des Übungsjahres werden unsere Teams an einem Tag gleich mit mehreren Szenarien konfrontiert. 

Dieses Jahr wurden im Laufe des Tages folgende Szenarien abgearbeitet:

Übung 1 – Verkehrsunfall 

Der Fahrer eines PKW verlor auf einem Forstweg durch einen medizinischen Notfall die Kontrolle über sein Fahrzeug und landete dadurch in abschüssigem Gelände im Entwässerungsgraben. Zudem rammte der Fahrer einen Baum, welcher umkippte und auf das Fahrzeug fiel.

Nach Eintreffen der Einsatzkräfte wurde das Fahrzeug zuerst behelfsmäßig mit Unterlegkeilen gesichert. Ein Blick in das Fahrzeuginnere zeigte, dass der Fahrer bewusstlos war und der Beifahrer sich eine schwere Verletzung am Bein zugefügt hatte. Kurz darauf wurde das Fahrzeug an einem Baum gesichert. Der Baum wurde kurzerhand mit „Man-Power“ vom Fahrzeug gehievt. Damit war der Weg für den Notarzt und die Sanitäter des Roten Kreuzes frei. Die Verletzten wurden entsprechend versorgt und aus dem Fahrzeug geborgen.

 

Übung 2  – Küchenbrand / Personenbergung

Bei der zweiten Übung wurden zwei Szenarien gleichzeitig abgearbeitet. Beim ersten Übungsszenario handelte es sich um einen Küchenbrand in der Volksschule ohne Verletze oder eingeschlossene Personen. Das Feuer beschränkte sich dabei auf nur einen Raum. Somit wurde besonderes Augenmerk auf die Verhinderung von weiterer Brand- und Rauchausbreitung gelegt. Ein ATS-Trupp ging über das Innere des Gebäudes vor und setzte an der geschlossenen Tür Fognail-Lanzen. Zudem wurde ein weiterer Zugang über das Fenster geschaffen.

Beim zweiten Teilszenario dieser Übung handelte es sich um eine Personenbergung von einem Heukran. Ein Bauer hatte offenbar einen Herzinfarkt erlitten und konnte aus eigener Kraft nicht mehr vom Heukran gelangen. Somit stiegen zwei Mann mit der Steckleiter zum Bauern auf und seilten ihn mit der Rettungswindel unter doppelter Sicherung vom Heukran ab.

 

Übung 3 – Aufzugstopp / Brand Acetylengasflasche

Auch hier wurden zwei Übungen parallel abgehalten. Einerseits musst eine Person beim Hotel Wöscherhof aus einem stecken gebliebenen Lift befreit werden. Der Lift wurde stromlos geschalten und die Tür geöffnet. Somit konnte die Rettung den Verletzen versorgen und gemeinsam konnten wir ihn aus dem Lift befreien.

Gleichzeitig wurde das Team des TLF mit einer heiß gewordenen Acetylengasflasche in einem Industriebetrieb konfrontiert. Der Brand wurde bereits durch die Mitarbeiter gelöscht, jedoch musste beim Schweißgas vom schlimmsten ausgegangen werden. So wurde eine Kühlung der Flasche aus der Deckung eines Baggers vorgenommen. Nachdem die Flasche ausreichend gekühlt war und mit Wärmebildkamera und IR-Messgerät keine weitere Erwärmung der Flasche durch eine mögliche Zersetzung des Gases festgestellt wurde, konnte die Flasche in ein Wasserbad geben werden um sie dort weiter zu kühlen.

 

Übung 4 – Brand Gewerbebetrieb

Beim vierten Szenario handelte es sich um einen angenommenen Brand bei der EMPL Technologieschmiede. Dabei kam es zu einem Brand eines Fahrzeugs in der Konservierungshalle. Das Feuer griff auf das Gebäude über und breitete sich schnell aus. Zwei teils brennende Fahrzeuge wurden von Mitarbeitern noch ins freie gefahren. Mehrere Personen waren vermisst. Sofort wurde vom Einsatzleiter die Feuerwehr Ried nachalarmiert. Mehrere Atemschutztrupps gingen in das Gebäude vor und konnten nach und nach die vermissten Personen befreien und sie dem Rettungsdienst übergeben. Über eine Leiter konnten vom Rauch eingeschlossene Arbeiter ins Sichere gebracht werden.Um die Wasserversorgung sicherzustellen wurde eine Leitung vom Ziller aufgebaut. Die brennenden Fahrzeuge im freien wurden mit einem Schaumangriff gelöscht.

 

Bedanken dürfen wir uns beim Roten Kreuz, dem Notarzt Dr. Hofstötter und der Feuerwehr Ried für die Teilnahme an der Übung. Bei der Firma EMPL, der Firma Hollaus, dem Hotel Wöscherhof und bei der Familie Talhammer für die Bereitstellung der Übungsobjekte. Vielen Dank!

Danke auch an Zillertalfoto.at fürs dabei sein bei der Übung und die Zurverfügungstellung der Bilder.